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Klassifizierungen

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Klassifizierung der Wechselwirkungen

Die Wechselwirkungen in der SCHOLZ Datenbank werden nach dem sog. „triple classification of drug interactions“ klassifiziert.
Dieses besteht aus

  1. Relevanz (Ausmaß des Effektes)

  2. Häufigkeit

  3. Handlungsempfehlung

Die Kombination dieser drei Parameter ermöglicht dem Nutzer eine schnelle Abschätzung der klinischen Relevanz einer Wechselwirkung.

Gewichtung Relevanz (Ausmaß des Effekts)

Effekt

Erläuterung

kein Effekt

keine störende Interaktion

unklar

Ausmaß der veränderten Wirkung ist nicht klar

gering

Veränderung, die in der Regel tolerierbar ist z.b. Resorptionsminderungen bis 15%-(20%) aber: Abhängigkeit von der Dosis/Wirkungskurve beachten

bedeutsam

subjektiv und objektiv nicht tolerierbar, aber auch nicht unbedingt gefährlich

gefährlich

bedrohlich, inklusive lebensgefährlich oder aber irreversible, auch subjektiv, nicht tolerierbare Zustände

Gewichtung der Häufigkeit

Häufigkeit

Erläuterung

unbestimmt

keine

sehr selten

klinische Studien mit Häufigkeit < 1%, (große oder mehrere)
oder ausdrückliche Fachinformation bei gut bekanntem Medikament
oder einzelne Fallberichte über mehrere Jahre verstreut bei gut bekanntem Medikament

selten

klinische Studie mit Häufigkeit = 1-5%
oder ausdrückliche Fachinformation bei gut bekanntem Medikament
oder mehr als 10 Fallberichte

gelegentlich

klinische Studie mit Häufigkeit = 5-15%
Mechanismus sollte möglichst plausibel sein

häufig


klinische Studie mit Häufigkeit > 15%
Mechanismus sollte möglichst plausibel sein

sicher

Häufigkeit praktisch 100%
plausibler, kompletter Antagonismus

möglich/denkbar

plausibel spekulativ, aber praktisch nicht berichtet
z.B. Hauptwirkung von X wird verändert durch Nebenwirkung von Y

wahrscheinlich

hochplausibel mit gut begründetem Mechanismus, aber nicht unbedingt berichtet, z.B. Hauptwirkung von X identisch mit Hauptwirkung von Y mit evtl. gefährlichem Ergebnis

Die Ampelfarbe der Wechselwirkungen in Scholz Online ergibt sich aus der Kombination der Relevanz und der Häufigkeit, wie folgt:

Relevanz

Häufigkeit

Ampelfarbe

 5

*

4

8

4

6

4

7

4

5

4

4

4

3

4

2

4

1

3

*

2

*

1

*

  • steht für alle vorhandenen Häufigkeiten


Maßnahme/Handlungsempfehlung Anzeige Scholz Online

Kombination kontraindiziert, Substitution empfohlen

Kombination aus Sicherheitsgründen und/oder mangels Erfahrung nicht empfohlen, Substitution empfohlen

Kombination nur bei niedriger Dosis und speziellem Monitoring

Kombination nur bei speziellem Monitoring, Dosis ggf. anpassen

Kombination nur bei speziellem Monitoring und Vorsichtsmaßnahmen

Kombination nur bei Dosisanpassung und Monitoring

Kombination bei normaler Therapiekontrolle, ggf. Dosisanpassung

Kombination nur bei Anpassung des Dosierungszeitplananpassung

Kombination mit Vorsicht

Normale Therapiekontrolle

Klassifizierung der Multi Drug Drug Interactions

Die Einstufung des MDDI (Multi Drug Drug Interactions) wird nach dem geschätzten Ausmaß der potentiellen Erhöhung des Plasmaspiegels und der therapeutischen Breite des als Substrat betroffenen Wirkstoffs vorgenommen. Dies wird dann in einer entsprechenden Farbe und Symbolik angezeigt.


Klassifizierung der Kontraindikationen


Die Kontraindikationen werden hauptsächlich über die Relevanz charakterisiert. Zusätzlich kann auch noch ein Hinweis auf eine mögliche Dosisabhängigkeit gegeben werden.

Relevanz

Relevanz

Bedeutung

absolut

absolute Kontraindikation, Gegenanzeige (Fachinformation Punkt 4.3, 4.6, 4.7)

  • Arzneimittel kontraindiziert

  • Arzneimittel darf nicht angewendet werden

relativ

relative Kontraindikation (Fachinformation Punkt 4.4, 4.6, 4.7)

  • Arzneimittel nicht empfohlen

  • Arzneimittel sollte vermieden werden

  • Arzneimittel darf nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden


Medikament kann bei Beachtung bestimmter Maßnahmen und Kontrollen verordnet werden, z.B. Dosisanpassung, Nutzen-Risiko-Abwägung.

Vorsicht

Vorsicht (Fachinformation Punkt 4.4, 4.6, 4.7)

  • Arzneimittel darf nur mit Vorsicht angewendet werden

Keine Kontraindikation, ggf. Beachtung bestimmter Maßnahmen und Kontrollen notwendig

Dosisabhängigkeit

Anzeige Scholz online

Bedeutung

normal

normale Dosierung

niedrig

niedrigdosiert

hoch

hochdosiert

Klassifizierung der Nebenwirkungen


Die Nebenwirkungen werden hauptsächlich über die Relevanz und Häufigkeit charakterisiert. Zusätzlich kann auch noch ein Hinweis auf eine mögliche Dosis- oder Zeitabhängigkeit gegeben werden.

Relevanz

Relevanz

Bedeutung

gefährlich

bedrohlich, inklusive lebensgefährlich oder aber irreversible, auch subjektiv, nicht tolerierbare Zustände; definitiv zu Hospitalisierung führend

schwer

subjektiv und objektiv nicht tolerierbar, aber nicht lebensgefährlich; ggf. zu Hospitalisierung führend

mäßig

Veränderung, die in der Regel tolerierbar ist

gering

Geringe Veränderung, tolerierbar, reversibel, kurzzeitig




Häufigkeitsangabe:

Entspricht weitestgehend der offiziellen Einteilung und den Angaben in der deutschen Fachinformation (FI)

Häufigkeitsangabe Scholz online

Wahrscheinlichkeit des Auftretens (in %)

Anzahl der Patienten, die von Nebenwirkung betroffen sind

Sicher

 100%

Nahezu alle Patienten

Sehr häufig

≥ 10%

≥ 1/10

Häufig

≥ 1 % bis < 10%

≥ 1/100 bis < 1/10

gelegentlich

≥ 0,1 % bis < 1%

≥ /1.000 bis < 1/100

selten

≥ 0,01 % bis < 0,1%

≥ 1/10.000 bis < 1/1.000

sehr selten

< 0,01%

< 1/10.000

Möglich

Wortlaut in FI: Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Verdacht

theoretischer Verdacht

Einzelne Fallberichte, Kausaler Zusammenhang noch nicht geklärt


Dosisabhängigkeit

Anzeige Scholz online

Bedeutung

normal

normale Dosierung

niedrig

niedrigdosiert

hoch

hochdosiert

Zeit

Anzeige Scholz online

Bedeutung

initial

initial; besonders zu Anfang der Therapie

normal

bei normaler Therapiedauer

vorübergehend

vorübergehendes Auftreten

Langzeit

bei Langzeittherapie

Kurzzeit

bei Kurzzeitherapie

Risikofaktoren

bei Vorliegen von Risikofaktoren

Disposition

bei Disposition

reversibel

reversibel; Nebenwirkung bildet sich nach Absetzen zurück





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